ÜBER DEN TESTPILOTEN

Ich fliege seit 20 Jahren Gleitschirm und war einer der ersten deutschen Piloten die einen SAT in Deutschland geflogen haben. Während dieser Zeit habe ich beim Paragliding AcroWorld Cup und der Acro Weltmeisterschaft in Villeneuve teilgenommen. Ich habe bei mehreren Flugschulen gearbeitet und war beim Hersteller Airwave fest angestellt. Dort habe ich neben dem Vertrieb für Deutschland, Österreich und die Schweiz auch den Freestyleschirm Airwave Burn getrimmt und bei mehreren Serienschirmen mitgewirkt. Danach arbeitete ich kurze Zeit bei Swing Paragliders und für die Teststellen Para Test (Schweiz) und EAPR (Deutschland) als Testpilot bevor ich meine eigene Flugschule gründete. Seit Anfang der Gleitschirmfliegerei gilt mein Hauptaugenmerk der Sicherheit, Flugtechnik und dem maximalem Spaß beim Fliegen.

CHRIS GEIST, DIPL. ING. (FH), FLUGSCHULLEITER PARAGLIDING ACADEMY, EHEM. TESTPILOT












EINSTUFUNG

Der Ozone Mojo6 wird als leistungsstärkster A Gleitschirm beworben. Er fällt somit in die High End A Klasse, d.h. ist schulungstauglich und auch nach der Ausbildung ein Flügel der noch lange Spaß macht und aus dem viele Piloten ihr Fliegerleben lang nicht heraus wachsen werden. Leinenkonzept (unummantelte Galerieleinen), 3D-Shaping und Miniribs machen ihn zu einem aufwendig gebauten A-Schirm mit Detaillösungen die normalerweise erst in der B Klasse zu finden sind und zeigen das es sich hier um einen leistungsstarken Gleitschirm handelt. Im Vergleich zum Vorgänger konnten 28% Leinenwiderstand eingespart werden. Man sieht die reduzierten Leinen auch deutlich im Leinenplan.

Der DHV empfiehlt A Schirm für alle Könnensstufen, vom Einsteiger bis zum Streckenflieger, die besonderen Wert auf höchstmögliche passive Gerätesicherheit legen. Für Piloten mit einer Flugerfahrung von weniger als ca. 15-20 Flugstunden pro Jahr werden ausschließlich Gleitschirme der Klassifizierung A empfohlen.

UNBOXING

Ozone hat ein eigenes Werk für die Gleitschirm-, Kite- und Gurtzeugproduktion in Vietnam, eigene Produktionsmanager und liefert dementsprechend feinste Qualität sowohl bei der Auswahl der Materialien, als auch bei der Verarbeitung. Es gibt nur sehr wenige Hersteller mit so einem herausragenden Finish.

Zellenzahl, Streckung und Grundriss des Mojo6 sind nahezu identisch mit dem des Mojo5. Den extremen Leistungsboost und das noch bessere Handling kommen durch die massive Verbesserung des Innenlebens des Schirmes (Spannbänder, Diagnoalen) und weitere technische Highlights die im nachfolgenden beschrieben werden. Das Gewicht konnte minimal reduziert werden in der M Größe auf 4,9 kg imVergleich zum Mojo5 (ca. 5kg). Das Obersegel ist nach wie vor aus dem robusten Domenico 30D Tuch während das Untersegel aus dem leichteren 20D Tuch gefertig ist und das Innenleben aus dem noch leichteren Porcher 9017 Tuch.

Die Tragegurte sind sehr einsteigerfreundlich, breit und neigen nicht zum verdrehen. Die Stammleinen sind ummantelte Dynema Leinen von Liros. Die Galerieleinen (mittleres und oberes Stockwerk) sind unummantelte Edelrid 8000U (Technora/ Kevlar) Leinen. Ich persönlich bin ein großer Fan von Technora/ Kevlar da es längentreu ist und so die Original Trimmung des Schirmes über längere Zeit gut erhalten bleibt. Der Mix aus Dynema und Kevlar ist gut. Die Umlenkrollen des Beschleunigers am Tragegurt sind Standard Messing Rollen mit Rollenhalter aus Aluminum von Ausri Alpin. Ronstan Rollen (sehr teuer) wären einfacher zu treten (weniger Kraftaufwand beim Beschleunigen) aber darauf hat Ozone verzichtet. Dies ist nicht ungewöhnlich. In der A Klasse kommen fast ausschließlich die „normalen“ Rollen zum Einsatz. Die Bremsgriffe sind sehr angenehm, flexibel und haben nach wie vor keine Wirbel gehen „Leinendreher“ eingebaut. Diese können aber nachgerüstet werden, wenn gewünscht. Etwas gewöhnungsbedürftig könnten für Einsteiger die unummantelten und gewachsten Edelrid Leinen in der Gallerieebene sein, die sehr dünn sind und dementsprechend mehr Aufmerksamkeit beim Sortieren der Leinen verlangen, aber natürlich einen deutlichen Leistungsvorteil haben. Normalerweise kommen diese Leinen erst in der B Klasse zum Einsatz. Die Anzahl der Leinen wurden im Vergleich zum Vorgänger um 28% reduziert, was die Sortierarbeit vor dem Start in Grenzen hält. Durch das reduzierte Leinensetup kommen beim Mojo6 viele Spannbänder innerhalb des Segels zum Einsatz was für diese Klasse ebenfalls sehr ungewöhnlich ist und für das tolle Handling und die saubere Kappenspannung sorgt. Außergewöhnlich ist auch das 3D Shaping, damit der sog. Balloning Effekt nicht so stark auftritt und die Eintrittskante möglichst faltenfrei bleibt. Auf eine Sharknose hat Ozone bewußt verzichtet. Für eine saubere Abströmkante und eine effiziente Bremse hat Ozone dieses Mal sogar Miniribs im Mojo6 verbaut, was nach wie vor extrem selten in der A-Klasse zu finden ist. Ein besonderes Highlight sind die „Anti Flatter“ Bänder im mittleren Bereich der Eintrittskante, die im Schnellflug ein Vibrieren des Untersegels verhindern und so einen Leistungsvorteil bringen.

Eintrittskante des Mojo6 ohne Sharknose

„Anti Flatter“ Bänder verhindern ein Vibrieren des Untersegels im Schnellflug

Stäbchen an der Eintrittskante



LEINENPLAN OZONE MOJO5 VS MOJO6

MOJO5 VS. MOJO6 REDUZIERTES LEINENSETUP




MOJO6 AUFBAU UND TRAGEGURT

MOJO5 VS. MOJO6 REDUZIERTES LEINENSETUP


DER START

Der Mojo6 ist ein außergewöhnlich guter Starter. Er erinnert mich stark an den Alpha6 von Advance, der mit zu den besten Startern der A Klasse gehört. Der Mojo6 steigt gleichmäßig und moderat schnell über den Piloten und muß im Scheitelpunkt nur wenig angebremst werden. Er verlangsamt über dem Piloten etwas weniger stark als der Mojo5 und braucht etwas Bremsinput vom Piloten bei (zu) starkem Zug auf den A-Leinen was als Einsteiger schon mal vorkommt. Mir persönlich gefällt aber ein etwas schnellers Steigen deutlich besser. Dafür fällt auch die Kappe nicht so schnell hinten ab in der Beschleunigunsphase wenn der Pilot mal zuviel bremst. Die Kappe steigt ohne Tendenz zum Ausbrechen mit moderatem Tempo über den Piloten sowohl bei Nullwind als auch bei stärkerem Wind. Zu jeder Zeit hat man ein tolles Feedback über die Tragegurte, wo der Schirm sich gerade befindet. Das Feedback beim Aufziehen ist nochmals besser als z.B. beim BGD Magic, der schon zu den Top Startern gehört. Der Mojo6 neigt auch bei Starkwind im Zenit nur wenig zum aushebeln und macht auch bei Starkwind richtig Spaß.







DER FLUG

Der Mojo6 vermittelt in der Luft ein sehr sicheres und rundes Gefühl. Die Kappe wirkt kompakt und gedämpft und rollstabil. Die Steuerdrücke empfinde ich als moderat. Die Geschwindigket über Grund habe ich bei Nullwind mit einem Skytraxx3 bei 33 km/h gemessen, voll beschleunigt bei +/- 43-44km/h. Natürlich dürfen diese Aussagen nicht überbewertet werden. Der Schirm besitzt einen sehr guten Trimmspeed für die Klasse und eine sehr guten Geschwindigkeitszuwachs beim Betätigen des Beschleunigers. Der Beschleuniger lässt sich mit moderatem Kraftaufwand drücken (Abhängig auch von den Umlenkrollen des Gurtzeuges). Die Leistung bricht beim Mojo6 auch vollbeschleunigt nur sehr wenig ein und erinnert hier an die nächsthöhere B Klasse. Auch im beschleunigten Flug vermittelt die Kappe ein sehr sicheres Gefühl. Der Schirm lässt sich dabei sogar etwas über die C Gurte steuern und man kann so kleinere Turbulenzen abfedern. Die äußeren Zellen im Stabibereich vorne vibrieren in der M Größe gelegentlich und nur ganz minimal, der mittlere Bereich der Eintrittskante bleibt konstant stabil und das ganze Segel inkl. Eintrittskante deformiert so gut wie nicht. Auch die Tragegurte vibrieren im Schnellflug nicht.

Kurven fliegen sich mit dem Mojo6 sehr präzise und vermitteln eher das Gefühl unter einem Low/Intermediate B Schirm zu hängen. Der Schirm reagiert im oberen Bereich etwas verzögert, mit etwas mehr Bremseinsatz aber extrem präzise für die Klasse.  Thermikfliegen ist mit dem Mojo6 ein Genuß und er nimmt das Steigen sehr effizient an, zieht sauber in die Thermik und neigt dabei nicht zum „Aufstellen“ oder „Graben“. Das Feedback kommt dabei mehr über die Bremsen und zeigt trotz gedämpfter Kappe sauber alle für den Piloten wichtigen Informationen über die Luft an. Der Mojo 6 dämpft Turbulenzen sehr gut weg. Mit beherztem Steuerleineninput baut man mit dem Mojo6 schnell viel Energie für enge Kurven und hohe Wing Over auf. Der Klasse entsprechend sollte der Pilot aber gerade nahe am Gelände vorausschauend fliegen und die Steuerinputs rechtzeitig einleiten da die Bremswege wie bei allen A Schirmen lang sind.



DIE LANDUNG

Der Mojo 6 flairt extrem gut bei einer ausgeflogenen Landung. Die Steuerwege sind dabei lang und der Klasse angemessen.



TRUDELN IM ANSATZ/ STRÖMUNGSABRISS

Der Mojo 6 hat lange Steuerwege und einen progressiv zunehmenden Steuerdruck. Kurz vor dem Abriß wird der Steuerdruck höher, aber nicht ganz so hoch wie beim Vorgänger. Der unerfahrene Pilot merkt aber zu jeder Zeit bei zu starkem Steuerleinenzug: „Achtung, jetzt wird es gleich gefährlich“.  der Mojo 6 biegt etwas nach hinten kurz vor dem Abriß. Dadurch bekommt der Pilot auch visuell den nahenden Strömungsabriß rechtzeitig mit. Auch im Langsamflug mit darauffolgendem einseitigen Strömungsabriß (Trudeln im Ansatz) verhält sich der Schirm problemlos und fährt nach Freigeben der Bremsen sofort wieder an. Das Vorschießen ist gering bis moderat. Die Gefahr ungewollt die Strömung abzureißen ist relativ gering auch für den unerfahrenen Piloten und Einsteiger. Der einseitige Strömungsabriß im Video wurde mit der Bremsstellung „halber Schlag“ geflogen.



FULLSTALL/ SACKFLUG

Der Fullstall ist mit dem Mojo 6 und Newschool Technik (schnelles Vorfüllen nach dem Stall bzw. komplettes Freigeben der Bremsen und dann auf Sackflugposition) gut beherrschbar. Das Abkippen nach hinten ist gering bis moderat. Der Mojo6 biegt beim Abriß etwas nach hinten („Banane“) was bei Oldschool Fullstalls manchmal eher zu Leinenverhängern führen KÖNNTE. Dies konnte ich aber in der Praxis nicht bestätigen. Sowohl bei Oldschool- (Bremse beim Abriß unten halten) als auch Newschool Fullstall konnte ich mir keine Verhänger einfangen. Der Fullstall selber ist richtig geflogen sehr angenehm und ruhig und der Mojo6 lässt sich präzise vorfüllen bis die komplette Spannweite geöffnet ist. Der Schirm schießt zum Anfahren moderat nach vorne. Bei diesem Manöver zeigt sich oft sehr gut wieviel Energie in einem Schirm steckt. Der Mojo 6 ist hier relativ einfach zu fliegen und hat geringe bis moderate „versteckte“ Schießenergie, die sauber zu kontrollieren und zu stoppen ist. Er ist etwas spritziger mit mehr Energie als sein Vorgänger, dafür aber auch deutlich leistungsstärker.







SEITENKLAPPER

Der Mojo6 war etwas schwer großflächig über die A-Leinen zu klappen mit der Bremse in der Hand bei den einseitigen Klappern ohne Beschleuniger.  Die kleinen bis moderaten Klapper mit ca. 50% Vorderkante blieben unspektakulär. Der Schirm ging dabei nur sehr wenig auf die Nase (ca. 15-30 Grad) und war nach ca. 100-150 Grad wegdrehen wieder offen und flog stabil





SEITENKLAPPER GEHALTEN

Der Ozone Mojo6 lässt sich beim gehaltenen Klapper 50% sehr gut stützen und bietet genügend Bremsweg um den Schirm auf Kurs zu halten und in die offene Seite zu steuern. Dies gelingt mit wenig bis moderatem Steuerleinenzug. Der Bremsweg zum Stallpunkt ist dabei noch sehr lang.



SEITENKLAPPER BESCHLEUNIGT

Der Ozone Mojo6 lässt sich beschleunigt mit den A-Gurten gut einklappen und produziert bei moderatem Zug gute Klapper mit steiler Knickline und bis zu 75% Vorderkante. Um die für die Zulassung ideale Knicklinie und Klappergröße zu bekommen, kamen bei der Zulassung Crossleinen (Hilfsleinen die an den Schirm montiert werden) zum Einsatz. Die Nickwinkel waren hier deutlich größer als bei den unbeschleunigten Klappern (ca. 45-60 Grad) und der Schirm drehte anfangs gar nicht, dann sehr zügig weg, öffnete aber ebenfalls schnell wieder so das der Mojo6 spätestens nach 180 Grad wieder komplett offen war und geradeaus flog. Das Öffnungsverhalten der Klapper war sehr soft und angenehm. Ich konnte bei keinem der simulierten Klapper sog. Schockklapper (eingeklappte Seite geht schlagartig wieder auf) oder größere Gegenklapper (Klapper durch entlaster auf der offenen Seite) produzieren. Manchmal rollte sich das Ohr auf der offenen Seite leicht ein (siehe Video). Dabei machte es wenig Unterschied ob ich etwas länger im Beschleuniger blieb oder gleich nach dem Klapper aus dem Gas ging. Die Resultate waren fast immer gleich und gut reproduzierbar. Verhänger konnte ich mir bei über 10 beschleunigten Klappern keine Einfangen. Es kam nie zum Eintwisten des Piloten. Das Klapperverhalten war nahe an der nächst höheren Klasse aber immer gut überschaubar und beherrschbar und ohne größere „Schweinereien“. Die Klapper liesen sich sehr gut Stützen/Abfangen und der Schirm war dabei einfach auf Kurs zu halten. Der Steuerweg beim Stützen war groß mit sehr geringer Tendenz zum Strömungsabriß sowohl im beschleunigten als auch unbeschleunigten Zustand. Aufgrund des etwas höheren Drehmomentes und des höheren Nickwinkels bei den beschleunigten Klappern habe ich die Seitenklapper etwas schlechter bewertet. Sie waren aber noch etwas besser als beim BGD Magic der öfter Schockklapper produzierte. Alles in allem aber ein gut beherrschbares Verhalten für High End A Schirme die nahe an der B Klasse liegen.



SEITENKLAPPER BESCHLEUNIGT MIT ABFANGEN/STÜTZEN

Der Mojo6 lässt sich gut stützen und Abfangen ohne nennenswerte Tendenz von Strömungsabrissen beim Stützen. Der Steuerdruck wächst beim Stützen der offenen Seite moderat an.





IM NACHFOLGENDEN EIN PAAR UNTERSCHIEDLICHE BESCHLEUNIGTE KLAPPER



FRONTKLAPPER

Der unbeschleunigte Frontklapper simuliert durch beidseitiges herunter reißen der A-Gurte war beim Mojo6 sehr schwer einzuleiten. Da ich mich auf die vollbeschleunigten Frontklapper konzentrierte, machte ich aber nur ein paar wenige Versuche unbeschleunigt und konnte hier lediglich einen kleinen bis moderaten Frontklapper filmen (ca. 30-40% Flügeltiefe). Dieser blieb im Test sehr gutmütig. Das sog „rocking back“ also das nach hinten kippen blieb sehr weich und mit wenig Abkippen und deutlich unter 45 Grad. Der Schirm blieb nicht stabil im Frontstall und öffnete anstandslos und nahm sofort wieder Fahrt auf. Er schoß dabei maximal 30 Grad nach vorne. Die Ohren öffneten nur leicht verzögert.



FRONTKLAPPER BESCHLEUNIGT

Auch voll beschleunigte Frontklapper auch deutlich über 50% Flächentiefe erzeugten natürlich etwas mehr „rocking back“ und mehr Höhenverlust blieben aber auch hier immer sehr einfach und öffneten selbständig ohne zutun des Piloten. Ich konnte keine stabilen Frontklapper oder Verhänger erzeugen und keine ausgeprägte Frontrosette feststellen. Die Ohren öffneten auch hier nur ganz leicht verzögert.





OHREN ANLEGEN

Der Mojo6 legt mittels der äußersten A-Leinen die Ohren an. Durch Nachziehen der A- Leine lassen sich effektive Ohren machen, natürlich unter Einsatz des Beschleunigers. Die Ohren sind dabei sehr ruhig und schlagen nicht. Es erfordert so gut wie keinen Kraftaufwand die Ohren stabil zu halten und die Sinkwerte sind gut. Beim lösen der A-Leinen und stehen bleiben im Beschleuniger öffneten die Ohren selbständig – sehr vorbildlich.



STEILSPIRALE

Der Mojo6 kann zügig in die Spirale manövriert werden. Die Sinkwerte sind sehr gut, die G-Belastung relativ gering. Beim Freigeben der Bremsen dreht der Mojo6 bei Spiralen mit hohen bis sehr hohen Sinkwerten außerhalb der EN/LTF Norm ein bis zwei Umdrehung nach und zeigt danach ein aufrichtendes Moment und Tendenz zur selbständigen Ausleitung.  Bei moderaten Spiralen bei ca. 14m/s zeigte der Mojo6 immer ein aufrichtendes Moment und leitete die Spirale beim Freigeben der Bremsen und wenn der Pilot der Fliehkraft folgte (Gewicht außen) selbständig aus. Alles in allem ein gutes bis sehr gutes Spiralverhalten und für Einsteiger geeignet.





B-STALL

Der Ozone Mojo6 geht bei normalem kräftigen Zug der B-Gurte mit moderatem Abkippen in einen ruhigen B-Stall der nicht zu Deformationen neigt. Nach dem Freigeben der B-Gurte fährt der Schirm verzögerungsfrei sofort wieder an. Die Sinkwerte waren (ungemessen) im normalen Bereich zwischen 6-8m/s



SPEED FLAPS

Der Ozone Mojo6 lässt sich effektiv mit Speedflaps fliegen und auch steuern (zum Steuern die Bremse nicht mehr ziehen sondern die Bremse auf der Gegenseite freigeben). Die Gefahr eines Strömungsabrißes ist bei korrekter Anwendung sehr gering (zuerst leicht Anbremsen | Beschleunigen | dabei mehr Anbremsen auf Karabinerhöhe, für die Ausleitung: Bremsen vorsichtig freigeben | langsam aus dem Beschleuniger gehen). Die Bremsen können auch deutlich unter Karabinerhöhe gezogen werden um die Gleitzahl sehr effektiv zu verschlechtern. Dies ist aber Einsteigern nicht zu empfehlen!



SAT

Der Mojo6 lies sich sehr einfach in einen guten SAT mit geringen Sinkwerten bringen. Der Außenflügel blieb dabei immer sehr stabil und flatterte nicht. Der Mojo6 hat dabei ein sehr großes Fenster für die Einleitung und kann auch aus einer leichten Spirale noch in den SAT gezogen werden, wenn der Pilot genügend Kraft aufwendet. Die Ausleitung ist sehr einfach durch Nachlassen der Stützhand und moderaten Zug auf der Außenbremse.





WINGOVER

Trotz der guten Dämpfung  des Mojo6 beim Geradeaus- und Thermiklflug kann man mit ihm sehr hohe Wing Over und höheres Rollen einfach erfliegen. Dafür muss der Pilot anfänglich die Energie mit etwas mehr Bremsinput Aufbauen. Der Außenflügel muss bei höheren Wing Overn nur leicht mitgestützt werden damit er nicht einklappt. Es war so einfach möglich mit dem Mojo6 massiv hohe Wing Over bis 180 Grad zu erfliegen.



HELIKOPTER

Der Mojo6 eignet sich sehr gut für das Erlernen des Helikopters. Er geht sowohl aus dem Flyback als auch über den Sackflug in den Heli und lässt dem Piloten dabei viel Zeit für die Einleitung der Drehung. Im Heli selbst dreht der Schirm  stabil in der Achse. Ein Oszillieren lässt sich gut mit der Außenbremse ausgleichen. Die Ausleitung ist sehr einfach mittels Außenbremse und das Vorschießen beim Anfahren fällt moderat aus.





FAZIT

Der Mojo6 hat mich in nahezu allen Belangen begeistert. Er besitzt maximale Leistung und ein super Handling für seine Klasse. Auch das Startverhalten hat mich voll und ganz überzeugt. Dieser High End A Schirm spricht ein großes Fliegerpublikum an. Vom talentierten Einsteiger bis hin zum sicherheitsbewußten Vielflieger ist er sehr gut geeignet. Das Handling ist mit etwas Steuerleinenzug erstaunlich präzise (im oberen Bereich etwas verzögert, der Klasse angemessen) und hat hier nichts mehr mit „langweiligen Einsteiger Gleitschirmen“ zu tun. Die Leistung auch im beschleunigten Flug ist ein echtes Highlight. Der Mojo6 gehört hier ganz sicher zu den leistungsstärksten Schirmen in der A Klasse. So sind wir das von Ozone gewohnt, die in den höheren Klassen absolute Marktführer sind (einfach zu fliegende Schirme mit maximaler Leistung). Die beschleunigten Klapper sind etwas anspruchsvoller aber ohne große „Sauereien“ und mit etwas Training einfach zu beherrschen. Für mich ist der Mojo6 derzeit einer der Besten High End A Gleitschirme auf dem Markt.



NULLWIND START
STARKWIND START
LEISTUNG (BEZOGEN AUF DIE KLASSE)
HANDLING (BEZOGEN AUF DIE KLASSE)
FRONTKLAPPER
SEITENKLAPPER
STRÖMUNGSABRISS, STEUERWEGE
OHREN ANLEGEN (TECHNIK, EFFEKTIVITÄT)
STEILSPIRALE
B-STALL
FREESTYLE




INTERVIEW MIT OZONE TESTPILOT RUSS OGDEN

Der Mojo6 hat die gleiche Streckung und Zellenanzahl wie der der Mojo5. Das Profil ist nur ganz leicht verändert worden. Das Innenleben wurde aber komplett überarbeitet mit mehr Diagonalzellen und Spannbändern. Dadurch konnten wir eine Leinenredutktion von 28% erreichen. Auch die Eintrittskante wurde komplett neu designt mit 3D-Shapping, Anti-Flatter Bändern und nicht zu vergessen die Edelrid 8000U Leinen in der Galerie sowie Miniribs im Achterliek. All das führt zum leistungsstärksten Mojo den wir je hatten.

Russ Ogden, Ozone Paragliders

Wir haben in vielen Versuchen gemessen das der Mojo6 eine ganze Gleitzahl besser geht, als der Mojo5 im beschleunigten Flug. Dies verdanken wir hauptsächlich dem neuen 3D Shaping und der Leinenreduktion.

Russ Ogden, Ozone Paragliders

Durch die neuen Diagonal- und Spannbänder sowie die Miniribs konnten wir ein präziseres Handling erzielen.

Russ Ogden, Ozone Paragliders